Mit einer zweifarbigen Spezial-Lackierung für 19 BMW M4 Coupés werden die Individual-Optionen demnächst auf ein neues Level gehoben. Das spezielle Lackierverfahren ermöglicht eine Overspray-freie Lackierung und eröffnet damit neue Möglichkeiten zur Individualisierung spezieller Fahrzeuge. Beim Pilotprojekt im BMW Werk Dingolfing werden zunächst 19 M4 G82 für die Nutzung im Fuhrpark der BMW Group mit der neuen Technik lackiert, auf den ersten Fotos und im Video sehen wir eine kontraststarke schwarze Lackierung auf einem kräftigen Orange, bei dem es sich um Feuerorange handeln könnte.
Perspektivisch können mit dem neuen Lackier-Verfahren zahlreiche Sonderwünsche realisiert werden, für die bisher manuelle Lackierarbeiten mit Schablonen und Abklebe-Arbeiten erforderlich waren. Für exklusive Sondermodelle und Unikate sind nun mehrfarbige Lackierungen möglich, wobei der Kreativität vermutlich kaum Grenzen gesetzt sind. Denkbar wären sicher auch Varianten, bei denen Teile der Karosserie in matten Frozen-Farben und andere mit glänzendem Finish versehen sind.
Entwickelt wurde das neue Lackierverfahren in einer Kooperation der BMW Group mit dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr. Während der mit einer Rotationsglocke zerstäubte Lack normalerweise mit Hilfe elektrostatischer Aufladung auf die Karosserie gebracht wird, wird beim neuen Verfahren ohne Elektrostatik und stattdessen mit einer Strahlapplikation gearbeitet. Dabei können selbst feine Grafiken mit scharfem Rand lackiert werden. Die Lackierbreite liegt zwischen einem und 50 Millimetern, weshalb sowohl detaillierte Zeichnungen als auch größere Flächen realisierbar sind.
Was im Moment ein Pilotprojekt ist, soll schon 2022 im Produktionsnetzwerk der BMW Group etabliert werden. Neben den Individualisierungs-Möglichkeiten spricht auch der Umweltschutz für das neue Verfahren, denn es ist aufgrund der nicht länger notwendigen Lackabscheidung wesentlich energiesparender. Bei mehreren tausend Betriebsstunden pro Jahr ergeben sich mehrere tausend eingesparte Megawattstunden Energie und folglich auch eine relevante Reduzierung der CO2-Emissionen.
Milan Nedeljkovic (Produktionsvorstand der BMW AG): “Wir haben höchste Ansprüche an unsere Produktion hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Diese smarte Lackiertechnologie vereint sämtliche Ansprüche an einen innovativen Produktionsprozess und bietet darüber hinaus einen einzigartigen Kundennutzen.”
